Singapur
Singapur hat mich vom ersten Moment an begeistert, allein am Flughafen kann man 2 Tage verbringen, ohne dass es langweilig wird. Unser Taxifahrer hat uns auf dem Weg vom Flughafen bis in das Hotel gleich viele Ecken gezeigt, die wir uns unbedingt ansehen sollten. Überhaupt die Taxifahrer, alle einen sehr rasanten Fahrstil, aber sehr nett und kommunikativ. Einer hat sich sogar über unsere Politik (möchte ich nicht näher drauf eingehen) in speziellen Angelegenheiten beschwert, er war noch nie in Europa, hat aber ordentlich geschimpft. 😊
Die Taxifahrer mieten ihre Autos stundenweise, da ein eigenes Auto in Singapur unbezahlbar ist. Deswegen fahren die auch wie die Henker, um so schnell wie möglich von A nach B zu kommen und möglichst viel Geld zu verdienen. Warum ich so viel über Taxifahrer schreibe? Wir hatten keine Lust, mit den Öffentlichen zu fahren, da die Stadt zur Weihnachtszeit einfach so voll war und die Busse dementsprechend natürlich auch. Also haben wir, sofern unser Ziel nicht fußläufig erreichbar war, immer Taxen benutzt. Erstaunlicherweise ist es gar nicht so teuer, wie man es eigentlich von Singapur erwartet. Ich kann euch diesen Taxirechner empfehlen, einfach Start und Ziel eingeben, dann bekommt ihr sofort den Preis.
Holiday Inn Express Singapore Clarke Quay
Es ist schon eine Herausforderung zur Weihnachtszeit ein bezahlbares und gut bewertetes Hotel in Singapur zu finden. Wochen vorher hatte ich ein Apartment gebucht und mich gefreut, dass wir zentral und trotzdem angenehm wohnen. Zwei Wochen vor Abflug habe ich ohne Angaben von Gründen eine Stornierung für das Apartment bekommen. Tja, so ist das gelegentlich. Letzten Endes haben wir uns für das „Holiday Inn Express Singapore Clarke Quay“ entschieden und es keine Minute bereut.
Ich wollte unbedingt einen Pool, da ich gern zwischen den Touren kleine Auszeiten einplane, schließlich hat man ja Urlaub. Die Dachterrasse ist weitläufig und der Pool super, er hat eine Glasfront. Die Zimmer nicht besonders groß, dafür sehr sauber, die Betten bequem, das gesamte Personal sehr freundlich, das Frühstück reichhaltig, hat also alles gepasst. Chinatown, MRT und Clarke Quay alles vor der Tür. Vom Flughafen benötigt man 30 Minuten mit dem Taxi, kostet ca. 20 EUR.
Bezahlt haben wir 130,00 EUR die Nacht inklusive Frühstück und das ist für Singapur ein guter Preis.
Singapore Flyer
Der „Singapore Flyer“ ist mittlerweile nur noch das zweithöchste Riesenrad (165m) der Welt, die Gondeln sind sehr groß, auch Rollstuhlfahrer haben ausreichend Platz. Der Ausblick muss super sein, leider war das Riesenrad während unseres Aufenthaltes komplett geschlossen. Ich hätte da schon gern drin gesessen und mir die Nase platt gedrückt. Eine Runde dauert ca. 30 Minuten und kostet 21,50 EUR pro Person. Im Unterbau gibt es Geschäfte, Restaurants und einen Garten. Nach der Fahrt könnt ihr am Ufer entlang bis zur Marina Bay spazieren.
Ich persönlich versuche immer alles online vorab zu buchen, weil ich keine Lust habe, stundenlang an Kassen oder Tickethäuschen rumzuhängen. Handy raus, Ticket oder QR-Code zeigen und schon kann man durchgehen. Ihr könnt die Tickets bspw. auf Get Your Guide oder auf Singapore Flyer kaufen.
Marina Bay Sands
Wer hat es noch nicht irgendwann mal im Fernsehen gesehen, das „Marina Bay Sands“, ich habe es wahrscheinlich 100 x von allen Seiten und Positionen aus fotografiert. Drei Türme, die von einem „Surfbrett“ überdacht werden. Eine Übernachtung ohne Frühstück hätte zur Weihnachtszeit ca. 400 EUR gekostet, das war uns dann doch zu viel. Nur Übernachtungsgäste dürfen in dem 150 m langen und 200 m hohen Pool baden. Wahrscheinlich haben mittlerweile alle angesagten Influencer ihr Poolfoto dort oben schon gemacht, d.h. niemand braucht wirklich ein Foto von mir, wie ich mich „total natürlich“ in diesem Pool bewege.
Im Innern des Hotels geht es sehr turbulent zu, Hunderte Hotelgäste und Hunderte Touristen, die sich umschauen, die Geräuschkulisse ist dementsprechend hoch. Aber schlendert ruhig mal durch dieses architektonische Wunder, man findet luxuriöse Designershops auf diversen Etagen, eine Food Hall und Deko ohne Ende. Außer mir gab es noch andere schlaue Menschen, die dachten, dass man mal eben mit irgendeinem Fahrstuhl nach oben fahren kann, um die Aussicht zu bewundern. Nope, die Fahrstühle können nur mit den Zimmerkarten bedient werden. Ist aber egal, da ihr die Aussicht auch vom Observation Deck genießen könnt.
Sands Sky Park Observation Deck
Das „Observation Deck“ befindet sich im 57. Stock auf dem dritten Turm des Marina Bay Sands und ist auch für Nicht-Hotelgäste täglich geöffnet. Viele finden sich dort zum Sonnenaufgang ein, aber ich als Nachteule konzentriere mich eher auf Sonnenuntergänge. Der Eintritt kostet pro Person ca. 15 EUR. Von dort habt ihr einen rundum Blick auf Singapur. Stative sind verboten, was ich aber auch absolut nachvollziehen kann, da man sonst wahrscheinlich über Hunderte Stative stolpern würde. Trotzdem könnt ihr schöne Fotos machen. Mich selbst hat die abendliche Lichtershow total beeindruckt.
Die „Spectra – Light & Water Show“ gibt es zwei Mal am Abend zu sehen (20:00 Uhr und 21:30 Uhr). In dem Video oben seht ihr, wie sie vom Observation Deck aussieht. Ihr könnt euch die Show auch von der gegenüberliegenden Seite der Bucht ansehen. Einfach auf die Treppenstufen setzen und den Anblick genießen. Kostet übrigens auch nichts.
Gardens by the Bay
Die „Gardens by the Bay“ sind eine riesige Parkanlage in der Marina Bay. Besuchen wollten wir den Skywalk der „Supertrees“, den „Cloud Forest“ und den „Flower Dome“. Von Marina Bay Sands (vierte oder sechste Etage) könnt ihr die Fußgängerbrücke über die Straße nutzen, dann seid ihr sofort mitten auf dem Gelände. Wir waren zur Weihnachtszeit dort und es war die Hölle, selbst auf der Fußgängerbrücke ging alles nur im Schritt bzw. Schneckentempo, Menschen über Menschen, das hatten wir nicht so extrem erwartet, also blieb uns gar nichts anderes übrig, als mitzuspielen. Die Karten hatten wir uns wie immer im Vorfeld besorgt, was aber in diesem Fall gar nichts gebracht hat, weil es keinen zweiten Eingang gab.
Am Eingang zum „Cloud Forest“ stand eine Schlange, die so lang war, dass wir noch nicht einmal das Ende sehen konnten. Immer wenn drei bis vier Leute aus dem Ausgang kamen, durften wieder Leute rein. Wahrscheinlich hätten wir bis Mitternacht gestanden, darauf hatten wir absolut keine Lust und sind erst einmal zum „Flower Dome“ gegangen. Dort war es deutlich entspannter und die beiden architektonisch außergewöhnlichen Gewächshäuser lassen sicherlich jedes Botanikerherz höherschlagen. Alles ist nach Kontinenten und Ländern aufgeteilt und ich habe noch nie so viele Kakteen gesehen. Zwischendrin sind immer mal wieder Szenen aus bekannten Märchen nachgestellt, ich weiß gar nicht, wie man das mit Wurzelholz so hinbekommt.
Nach dem Besuch des „Flower Domes“ haben wir noch einen Versuch gestartet in den „Cloud Forest“ zu kommen, aber die Schlange hatte sich nicht verkürzt, deswegen sind wir weiter gezogen.
Supertrees
Um 19:45 Uhr und 20:45 Uhr gibt es eine spektakuläre Lichtershow der „Supertrees“. Wir wollten uns das alles vom „Skywalk“ (22 m hoch) ansehen, der zwei der Bäume untereinander verbindet. Nachdem wir uns Millimeter für Millimeter im Gänsemarsch vom Flower Dome vorgekämpft hatten, war auf einmal Schluss. Alles wurde dicht gemacht, wir standen an Ort und Stelle wie die Ölsardinen und nichts ging mehr. Keiner der vor uns stehenden Menschen wurde informiert, sicherlich lag es an der Vielzahl der Touris an diesem Weihnachtswochenende. Wie auch immer, so was passiert nun mal, ärgern bringt ja auch nichts, irgendwie haben wir es aus dieser zähen Masse an Touristen raus geschafft und wenigstens noch eine Ecke gefunden, von der wir halbwegs die Lichtershow beobachten konnten. Im Takt bekannter Weihnachtslieder blinkt und leuchtet alles, ich bin ja für so was zu haben und find das absolut super.
Clarke Quay
Der Clarke Quay ist nur einen Steinwurf entfernt von unserem Hotel. Am Tag sieht die Partymeile eher trostlos aus, aber das haben Partymeilen wohl alle an sich, bin da nicht sehr kompetent, aber ich nehme es an. Am Abend verwandelt sich das Viertel am Singapore River mit viel Bling Bling und Musik aus allen Kneipen in die besagte Partymeile. Ihr könnt direkt am Wasser sitzen, einen Singapore Sling schlürfen oder etwas essen.
Um Gäste anzulocken, haben sich die Clubs und Kneipen besondere Dekorationen und Inneneinrichtungen ausgedacht, klar, bei der Vielzahl an Kneipen versucht man hervorzustechen. Ihr könnt dort auch an Bootstouren teilnehmen und die Lichtershow in der Marina Bay vom Wasser aus ansehen.
Videos Singapur
Jetzt könnt ihr euch noch zwei Filmchen ansehen. Einmal seht ihr den Anflug, den Flughafen und die tolle Lichtershow im Marina Bay Sands, im zweiten Teil seht ihr den Singapur Flyer, Clarke Quay und die Supertrees.
Sentosa Island
„Sentosa Island“ ist ein riesiger Spaß- und Vergnügungspark, aber nicht nur das. Es gibt auch tolle Strände mit Beachbar und allem, was dazu gehört. Nicht ganz billig dort und gerade am Wochenende gilt Sehen und gesehen werden. Über die Attraktionen kann ich gar nichts sagen, es war unser letzter Tag in Singapur und den wollten wir nicht stundenlang wartend vor diversen Attraktionen verbringen, allein die Warterei auf die Seilbahn hat uns schon 2 Stunden gekostet. Hier seht ihr, wie das Ganze von oben aussieht. Falls es uns noch einmal nach Singapur verschlägt, werden wir sicherlich einen ganzen Tag dort verbringen.
Fazit
Ich persönlich würde Singapur sofort wieder besuchen, diese Stadt ist mehr wert als ein „Stopover“.
Natürlich gibt es in Singapur unzählige Verbotsschilder und die dementsprechenden Maßnahmen, aber ich habe nichts gegen Sicherheit. Wir haben in der Nacht junge Frauen gesehen, die dort ganz allein tiefenentspannt von A nach B gelaufen sind. Wo kann man das denn noch wirklich? Ein Taxifahrer (wieder mal) hat uns erzählt, dass man bei einem Unfall gar nicht die Polizei rufen muss, durch die totale Überwachung sind die meist sofort da. Auch die Sauberkeit hat mich positiv überrascht, jeder, der schon mal in Bangkok war, weiß, dass diese Stadt extreme Probleme mit Müll, dem Gestank und dem absoluten Chaos im Verkehr hat. Davon ist in Singapur nichts zu spüren und genau das finde ich persönlich toll. Ist wie immer im Leben Geschmackssache.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Liebe Daniela,
du kannst Singapur nicht mit Bangkok vergleicben, schau Dir mal die Einwohnerzahlen beider Städte an.
Ich finde Bangkok übrigens nicht dreckig, für diese riesige Stadt sogar sauber. Es fliegt nicht überall Müll auf den Strassen rum, wo hast Du das gesehen? Aber wer auf das hübsche saubere künstliche Singapur steht – eine Stadt die nicht wirklich eine Seele hat – dann kann sich das Herz nicht für Bangkok öffnen. Das ist so.
Hallo Anja, vielen Dank für dein Feedback, ich weiß, dass die Meinungen zu Bangkok weit auseinander gehen. Aber wir sind dort sehr viel zu Fuß unterwegs gewesen, stundenlang, nicht in den Touri Ecken sondern überall und leider ist das nach wie vor meine Meinung. Wir waren sogar extra mit dem Boot in der grünen Lunge von Bangkok (Phra Pradaeng), haben uns Fahrräder genommen und sind dort für ein paar Stunden umhergefahren, auch hier war sehr viel Müll in den kleinen Flüssen oder auf den Wegen. Mir ist klar, dass ich hier nicht mit dem deutschen Auge drauf schauen kann und dass ich als Touri Teil des Problems bin. Aber es ist wie es ist, ich werde nicht warm mit Bangkok. Liebe Grüße Daniela