Sveti Stefan ist ca. 10 km von Budva entfernt, einst ein kleines Fischerdörfchen, heute der Ort, an dem die Schönen und Reichen sich wohlfühlen.
Klein, aber fein
Die Liste der VIPs, die in Sveti Stefan ihren Urlaub genossen haben, ist lang. Elizabeth Taylor, Claudia Schiffer, Marilyn Monroe, Helmut Kohl (gab es dort Saumagen?), Sylvester Stallone, Silvio Berlusconi und Andrea Bocelli, der extra zur Eröffnung des Amanresorts eingeladen wurde.
Selbst wenn ich über die nötigen finanziellen Mittel verfügen würde (momentan geht ja alles für Butter weg:-)) wäre ich nicht heiß drauf, dort zu übernachten. Ich war mal beruflich in einem sehr teuren Hotel, an der Tür stand ein Hotelpage mit einem lustigen Hütchen, wie früher in den alten schwarz-weiß Filmen, der mir sofort meinen Trolley abnehmen wollte, war ja nett gemeint, aber ich wollte den nicht aus der Hand geben. Nach dem Check-Inn kam ein anderer Mensch, der mir den Koffer entrissen hat und auf mein Zimmer bringen sollte. Im Zimmer angekommen, hat er mich tatsächlich gefragt, ob er mir beim Koffer auspacken helfen soll. Bitte was???? Nein, natürlich nicht, was soll der in meiner Unterwäsche wühlen, um Gottes willen. Ich bin jetzt auch nicht unbedingt Marie Kondō, die super ihren Koffer packen kann. Trinkgeld habe ich wahrscheinlich auch nicht genug gegeben, ich hatte nur einen Fünfer. Fand ich persönlich angemessen, da ich seine Dienste gar nicht wollte.
Am Abend gab es extrem Schneefall und mir mussten in diesem Hotel speisen, von den Preisen mal abgesehen, war das echt anstrengend. Meine Kollegen haben Wein getrunken und sofern das Glas leer war, kam der Kellner angeflitzt und hat nachgeschenkt. Natürlich ist das seine Aufgabe, aber wir mussten ständig unsere Unterhaltungen unterbrechen und warten, bis er wieder weg war. Gefühlt hatte er auch sein Ohr bei uns auf dem Tisch. Die Speisen waren schön angerichtet und auch schmackhaft, aber satt sind wir alle nicht geworden. Wahrscheinlich bin ich eher der „Currywurst mit Bratkartoffeln Typ“. Kurz gesagt, so viel Luxus vertrage ich nicht.
Geschichte der Insel
Ursprünglich wurde die kleine Insel als Festungsanlage angelegt und Schutzhütten gebaut, in den Frauen und Kinder Zuflucht vor den türkischen Angriffen fanden. Aber nach und nach verließen die Anwohner die Insel. In den 60ern lebten nur noch etwa 10 Menschen auf der Insel. Könnt ihr euch das vorstellen? Man hätte dann nur noch 9 Nachbarn, Fluch und Segen zugleich. Dann kam die Idee, Sveti Stefan in das heute Promidomizil zu verwandeln. Schwieriges Projekt, die Insel war komplett von Wasser umgeben und es führte keine Straße in den Ort. 1989 wurde das Luxusresort endgültig fertiggestellt.
Besichtigung der Insel
Die Preise für eine Übernachtung liegen zwischen 800 und 3000 EUR, von 3000 EUR kann ich einen gesamten Urlaub finanzieren, aber ich bin ja auch kein VIP. Logischerweise kann ich euch demzufolge auch nichts aus eigener Erfahrung berichten. Man kann aber im Rahmen einer Tour, die zweimal täglich stattfinden soll, die Insel besichtigen. Genau das hatten wir vor, standen aber vor verschlossener Tür, kein Schild, kein Hinweis, nichts. Die Chefin des nahe gelegenen Restaurants meinte, dass im Oktober keine Touren mehr angeboten werden. So konnten wir noch nicht einmal die Auren der Promis wahrnehmen, sehr schade. 🙂
Es gibt noch eine andere Möglichkeit auf die Insel zu gelangen. Ihr müsst im Restaurant „Taverna“ vorab einen Tisch reservieren. Dann werdet ihr persönlich abgeholt und bis zur Piazza eskortiert. Preise kenne ich nicht, irgendwo hatte ich gelesen, dass es gar nicht so teuer sein soll, immer noch günstiger als eine Übernachtung und eventuell als Abschlussabend oder Geburtstagsüberraschung eine bleibende Erinnerung.
Strände Sveti Stefan
Die eine Seite des Strandes gehört noch zum Resort und ihr müsstet 120 EUR für zwei Liegen mit Sonnenschirm bezahlen, die andere Seite ist für die Normalos, hier gibt es Liegen mit Schirm ab 20 EUR, oder ihr bringt euer Zeug mit und es kostet gar nichts. Ich denke, die meisten Touristen wollen eigentlich nur ein Foto der Halbinsel machen und nicht den Strand besuchen. Laut Internet ist das der meistfotografierte Ort in Montenegro, ich habe ja auch sehr viele Fotos gemacht. Wenn ihr oberhalb der Halbinsel auf der Straße entlang fahrt, seht ihr auch, wo es den besten Blick auf die Insel von oben gibt. Dort stehen die meisten Reisebusse, fahrt einfach daran vorbei, denn man findet noch genug kleine Parkbuchten, die auch einen schönen Blick gewähren, aber nur Platz für Pkws bieten. Mit viel Glück seid ihr dort allein.
Fazit zu Sveti Stefan
Sveti Stefan ist wirklich schön anzusehen, man kann tolle Fotos machen, oder die Drohne fliegen lassen. So eine außergewöhnliche Halbinsel findet man selten. Ihr könnt schön spazieren gehen oder am Strand entspannen. Für einen Tagesausflug optimal.