Dank des kreativen Schaffens von José María Escrivá aus Alicante wurde die Vision, die Fußgängerzone mit beeindruckenden, fast vier Meter hohen Pilzen zu gestalten, in die Tat umgesetzt. Die Calle San Francisco avancierte dadurch zu einer der Besuchermagnete der Stadt und erfreut sich insbesondere unter den Instagram-Nutzern großer Beliebtheit. Auch ich habe mich influencen lassen und wollte mir unbedingt die Straße anschauen.
Warum wurde die Straße mit Pilzen bestückt?
Ehe die Pilze Einzug hielten, präsentierte sich die Straße in tristem Anblick. Prostitution, unerlaubte Geschäfte und Verwahrlosung waren an der Tagesordnung. Die Anwohner mieden diesen Abschnitt aus Sicherheitsgründen und so verfiel die Straße immer mehr. Jeder von euch kennt sicherlich eine Ecke, wo man gerade als Frau, nicht unbedingt gern allein lang geht. So muss es dort lange Zeit gewesen sein. Im Jahr 2013 traf die Bürgermeisterin von Alicante, Sonia Castedo, die Entscheidung, die Straße mit großen Pilzfiguren zu schmücken. Obwohl diese Entscheidung anfangs umstritten war, da die Investitionskosten bei etwa 60.000 Euro lagen, hat sich die Straße zu einem Touristenmagneten entwickelt und hat die Gründung neuer Unternehmen gefördert. Seitdem ist die Straße unter dem Namen „Calle de las Setas“ bekannt. Heutzutage sind die Pilze in der Fußgängerzone, die das Portal de Elche mit der Plaza de Calvo Sotelo verbindet, zu einem der beliebtesten Orte der Stadt geworden.
Fazit „Calle de las Setas“
Eine beträchtliche Anzahl an Straßenkünstlern strebt danach, sich ihre Kunst in dieser Straße finanziell vergüten zu lassen. Wir waren Zeuge, wie sich drei unterschiedliche Künstler über die Straße verteilten und ihre Musik erklingen ließen. Jeder Einzelne für sich klang gut, doch in der Gesamtheit klang es eher unharmonisch. Gut, ein Geigenvirtuose, ein Klangschalentyp und ein älteres Pärchen, welches spanische Volkslieder singt, passen nicht wirklich gut zusammen. Trotzdem ist es unbestreitbar, dass die Straße als Insta Hotspot eine positive Veränderung erfahren hat.
Wenn man bedenkt, welche unsinnigen Projekte mit Steuergeldern finanziert werden, kann man nur positiv über diese Entscheidung urteilen. Immerhin ist die Straße nun sauber und voller Leben. Kleine Läden haben sich angesiedelt und bereichern das Straßenbild. Wie es am Wochenende dort aussieht, können wir nicht sagen, vermutlich wird es sehr belebt sein. Wir haben die Straße unter der Woche besucht und abgesehen von einer Influencerin aus China, die einen Koffer voller Kleidung mit sich trug, um sich inmitten der Pilze in Szene zu setzen, war nicht besonders viel los. Für mich unvorstellbar extra einen Koffer mit zu schleppen, um mich dann für jeden Pilz einmal umzukleiden. Na ja, bin ja auch keine Influencerin. Mittlerweile hat man sich ja fast daran gewöhnt.
Wie auch immer, wenn ihr vor Ort seid, solltet ihr der Straße einen Besuch abstatten.
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