Miami

Miami

Woran denkt ihr zuerst, wenn ihr Miami hört? Ich sehe Crocket und Tubbs (Don Johnson und Phillip Michael Thomas) aus Miami Vice vor mir, die Musik dazu habe ich immer noch im Ohr. Super schicke Autos, die schönsten Frauen und die tollen Outfits der beiden. Für die damalige Zeit schon sehr cool, oder? Tja, Miami…………… eigentlich war ich später froh, dass wir dort nur drei Tage geblieben sind, ist sicherlich Geschmackssache, aber ich könnte mir dort keinen vierzehntägigen Urlaub vorstellen. Laut, voll, oberflächlich und teuer, das war mein persönliches Resümee. Geschlafen haben wir im Hampton Inn Miami South Beach – 17th Street

Leider haben wir nicht bedacht, dass ein großer Teil der amerikanischen Rentner aus den kalten Regionen (sogenannte „Snowbirds“) von Dezember bis April ebenfalls nach Florida eilt, um dort, im angenehmen gemäßigten Klima, zu überwintern. Bedeutet, dass die Preise für Übernachtungen in diesem Zeitraum dementsprechend hoch sind, sicherlich nicht über­all, aber wir mussten unser Budget für unsere Streckenplanung deutlich erhöhen. Freundlicher für das Portemonnaie sind die Zeiten zwischen Juni und September (Ferien ausgenommen).

Anreise Miami

Den Trip nach Florida hatten wir für Februar geplant, weil wir gern vom Winter in Deutsch­land in die Sonne fliehen, zumindest für zwei-drei Wochen. Die Sommermonate in Florida sind mir zu heiß, da würde ich nur in den Shopping Malls mit Klimaanlage überleben. Juli ist der heißeste Monat mit durchschnittlich 28°C, Januar der kühlste Monat mit 20°. Wir hatten angenehme Temperaturen von 20°C – 25°C und das genügt mir vollkommen.

Die nächtlichen Temperaturen im  Februar sind gut zu ertragen, es geht sogar ohne Klima­anlage. Der dauerhafte Einsatz einer Klimaanlage beschert mir meist eine fette Erkältung. Bin schon froh, wenn ich die langen Flüge ohne Erkältung überstehe. Wir hatten mal auf der Rückreise von Phuket nach Frankfurt eine kaputte Klimaanlage, die konnte man nicht mehr regulieren, nach zwei Stunden Flug hatten wir schon die dicken Winterjacken nebst Schal angezogen, es wurde immer kälter und kälter, aber nur in den ersten beiden Reihen. Der Flieger war voll und wir mussten da sitzen bleiben. Die Stewardessen haben uns großzügig mit heißen Getränken versorgt, hat aber alles nicht geholfen, mein Sitznachbar hatte schon Raureif am Bart. 10 Stunden am Stück erbärmlich frieren ist echt nicht schön. Bei der Landung in Frankfurt hatten wir 15 Grad minus, selbst das kam uns dann schon warm vor. Aber nun zurück nach Florida. Die Anreise mit Air­Berlin und Nonstop- Verbindung von Düsseldorf nach Miami war pünktlich und problemlos. Leider gibt es AirBerlin nicht mehr, ich bin immer gern mit der Linie geflogen und die Ver­bindungen in die USA waren super.

ESTA und APC (Automated Passport Control)

Da es unser „erstes Mal“ in den USA war,  haben wir uns über diese ganze „Immigration“ Geschichte vorab schon viele Gedanken gemacht. Man hört ja gelegentlich, dass die Beamten Leute einfach zurück schicken, nur weil eine Antwort nicht passend ist. Nach der Landung in Miami hatten wir die Hoffnung, dass das Prozedere am Automaten (APC) ausreichend ist und wir einfach zum Gepäck durchmarschieren können, aber dem war nicht so. Am Auto­maten muss man seinen Reisepass scannen, vier Finger der rechten,oder linken Hand auf die Glasplatte legen, danach wird automatisch ein Foto gemacht. Wenn alles geklappt hat, bekommt ihr einen Be­leg, wir hatten ein Kreuz auf unseren ausgedruckten Belegen, bedeutet, dass man sich nochmal komplett neu anstellen muss und wieder Finger scannen, fotogra­fieren lassen und Fragen beantworten. Habt ihr mehrere Einträge aus anderen Ländern im Pass, muss man auch hierzu noch Fragen beantworten. Keine Ahnung was das mit einem Urlaub in Florida zu tun hat, aber wir wollten da einfach nur durch und haben alles wunsch­gemäß beantwortet. Die Glücklichen ohne Kreuz auf den Belegen können gleich zum Gepäck gehen.

ACHTUNG!!! Wer mittels Google nach „ESTA“ sucht, bekommt neben der offiziellen Seite ESTA auch Angebote von Drittanbietern, die verlangen eine Servicegebühr von 39 bis 84 US-Dollar – also bis zum sechsfachen der eigentlichen Kosten. Aktuell muss man 14 US-Dollar (etwa 12,50 Euro) pro Anmeldung zahlen und hat dann zwei Jahre Ruhe.

Einige werben damit, das ESTA-Formular auf Deutsch anzubieten. Die Sprache lässt sich allerdings auch auf der offiziellen Seite (siehe oben) der US-Behörden auf Deutsch ändern.

Miami im Allgemeinen

Miami ist vom Meer umgeben und deswegen würde ich immer eine Erkundung der Stadt mit dem Boot empfehlen. Wer Probleme mit Boots-/Schiffsausflügen hat, kann die Stadt auch mit Bussen abfahren, ein Auto ist weniger geeignet, zu viel Verkehr und sinnloses Hin- und Her Gefahre. Wie ich eingangs schon erwähnt habe, für mich waren drei Tage Miami kom­plett ausreichend. Mit dem Boot seht ihr die Skyline von Miami, Bayside, Biscayne Bay, Star Island, Promi Villen, den Hafen von Miami, Flagler Denkmal und Fisher Island. Unterwegs erfahrt ihr (nicht immer) Interessantes über die Häuser von Prominenten und die Promis selbst, manchmal auch lustige Fakten. Hat mich zwar persönlich nicht wirklich interessiert, aber das Ohhhhh!!!!!! und Ahhhhhh!!! und Really??? der anderen Touris hörte sich sehr interessiert an. Ob nun einer der Promis 4 oder 6 Millionen Dollar für ein Haus am Wasser hinlegt, ist mir wirklich egal, hab dann auch teilweise nicht mehr zugehört und lieber die Aussicht genossen.

Generell werden die Touren auf Englisch und Spanisch angeboten, manchmal auch Chinesisch.

South Beach

South Beach ist berühmt für seine Art Déco Fassaden, sein Nachtleben, ausgelassene Parties und „Sehen und gesehen werden“. Der Ocean Drive ist die bekannteste und coolste Flanier­meile in ganz Florida. Der Catwalk für Damen im Kim-Kardashian-Gedächnislook, XXX­XXXL – Wuchtbrummen in pinkfarbenen, glitzernden und viel zu engen und kurzen Minikleidern (eher Gürteln) und Modeln, die sicherlich gerade kürzlich auf dem Cover der Vogue waren. Noch nie habe ich soviel Nasenpflaster und aufgespritzte Lippen gesehen, vielleicht war das gerade im Angebot?? Eine Kombi OP? Nimm zwei, bezahl eine……..!!!!Wir wollten nach einem anstrengenden Fußmarsch in einer der Bars am Ocean Drive nur kurz einen Espresso trinken, aber als wir auf der Karte den Preis von 15 Dollar für einen klitze­kleinen Espresso in Puppentassen gesehen haben und der Kellner unseren Tisch angesteuert hat, sind wir wieder aufgestanden. Mit dem Zwangstrinkgeld und der Service Charge (irgen­dwie ist das immer alles doppelt) hätten wir dann 40 Dollar für zwei kleine Schlückchen Kaffee bezahlt. Finde ich doch etwas überzogen, denn es geht auch anders. Ich gehöre nicht zu der „Geiz ist geil“ Clique, auf keinen Fall und ich gebe immer ein großzügiges Trinkgeld, aber gerade am Ocean Drive sollte man gut aufpassen und vorher genau die Karte studieren.

Vollkommen überraschend haben wir im Hotel Avalon das Craft Cafe entdeckt, welches wirklich sehr zu empfehlen ist, dort gibt es einen super Kaffee. Das Avalon Hotel (erste Reihe) ist ein Schmuckstück aus Miami’s Art-Déco-Tagen. Die Terrasse des Hotels ist einer der besten Plätze, um das Treiben auf dem Ocean Drive zu beobachten. Zum Nachtleben kann ich mich nicht äußern, erstens hatte ich das kleine Schwarze nebst passenden Schuhen absichtlich zu Hause vergessen und zweitens überhaupt kein Interesse mich dort einzubringen. Das ist mir zu viel Lärm um nichts, alles nur Bling, Bling, Lametta und Seifenblasen.

little Havana

Warum stehen hier überall diese riesigen Hühner? Das war das Erste was mir durch den Kopf gegangen ist. Sie sind aus Fiberglas und alle unter­schiedlich bemalt. Es soll 20 Stück davon geben, die verteilt vor Galerien, Shops und Res­taurants stehen. Ich weiß nicht, ob es wahr ist, aber die farbigen Hühner stehen für den Stolz und die Tapferkeit der Exilkubaner. Böse Zungen behaupten, dass die Hühner das Imponier-und Machogehabe verkörpern, aber wie gesagt, das sind böse Zungen. Irgendwie hatte ich erwartet, dass alle dort Salsa tanzen, dicke selbst gedrehte Zigarren rauchen und den einen oder anderen Voodoo Zauber vor meinen Augen praktizieren. Ich weiß, das ist Blödsinn, aber trotzdem…..

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