Nationalpark Plitvicer Seen
Imposante kleine und große Wasserfälle, klare Seen, deren Farbe schon fast karibisch anmutet, dunkle Schatten spendende Wälder, all das findet ihr im Nationalpark Plitvicer Seen. Er ist der größte und älteste Nationalpark Kroatiens und seit 1979 Unesco-Weltnaturerbe. Der Park verfügt über zwei Eingänge, die jeweils von der Hauptstraße zu erreichen sind. Der beliebteste Rundgang (zwei-bis drei Stunden) beginnt am Eingang 1. An der Kasse könnt ihr euch zusätzlich eine kleine Wanderkarte kaufen, so sieht man wenigstens ungefähr, wo man sich gerade wieder verlaufen hat und wo man eigentlich hin möchte. Ich biege ja gern mal in die falsche Richtung ab, für mich ist so eine Karte zwingend notwendig.
Vom Parkplatz gegenüber könnt ihr über eine Fußgängerbrücke oder direkt über die Straße zum Eingang 1 laufen, nehmt lieber die Brücke, die Autofahrer geben dort Vollgas, ihr wollt ja heil wieder aus dem Urlaub zurückkehren.
Schon kurz nach Betreten des Parks kann man eine der Hauptattraktionen, den rauschenden großen Wasserfall (Veliki slap) bestaunen, wo der Fluss Plitvice über eine Höhe von 78 Metern an einer Steinwand entlang in die Tiefe stürzt. Im September sah er aus der Ferne wie ein kleines Rinnsal aus, liegt aber sicherlich daran, dass es ewig nicht geregnet hatte.
Den Ausblick könnt ihr euch im Video genauer ansehen.
Wichtig
Es gibt einige Dinge zu beachten, an die ich gern vorab erinnern möchte. Besucher, die aus welchen Gründen auch immer Probleme mit dem Laufen haben, sollten nur eine kurze Route nehmen. Alles, was man bergab läuft, muss man auch wieder nach oben laufen. Die Wege sind teilweise ziemlich uneben, voll mit Wurzelwerk und es gibt wenig Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen zwischendurch. Mit kleinen Kindern ist das für die Eltern auch anstrengend und schon fast gefährlich. Die Holzstege sind alle ohne Geländer und wenn der Park voll ist, sind auch die Stege voll, dann verliert man sicherlich auch mal den Augenkontakt zu den kleinen Wuseln und ruckzuck plumpsen sie ins Wasser.
Viele, die in anderen Ecken in Kroatien Urlaub machen, möchten gern einen Tagesausflug an die Plitvicer Seen unternehmen, der Temperaturunterschied liegt fast bei 10 Grad. Wenn ihr beispielsweise in Porec bei 25 Grad startet, habt ihr im Nationalpark nur 15 Grad. Haben wir selbst erlebt, viele hatten nur kurze Hosen und Tops an und haben auf dem Parkplatz das Auto verzweifelt nach alten Decken zum Umhängen durchsucht.
Es gibt schon ein paar Imbissbuden und Restaurants, aber packt euch einen Rucksack mit Wasser und Kleinigkeiten zum Essen ein. Wir persönlich hatten keinen Stress, weil der Park leer war, aber die nächste Hochsaison kommt bestimmt und niemand will stundenlang an so einer Bude stehen, um was zwischendurch zu essen oder zu trinken.
Überall wo Toiletten verfügbar sind, solltet ihr diese auch nutzen.
Wir hatten ein Pärchen getroffen, die ganz verzweifelt den Eingang 1 gesucht haben, sie waren auf einem Campingplatz gleich in der Nähe untergebracht und sind von dort aus in den Park gelaufen. Am Kozjak-See wollten sie Eintritt bezahlen und mit dem Bötchen übersetzen. Das ist leider nicht möglich, man muss den ganzen Weg bis zum Eingang 1 laufen, ein Tagesticket kaufen und dann wieder zurück zum See laufen. Die waren ganz schön genervt, aber was soll’s.
Schwimmen ist verboten, was ich persönlich auch gut finde. Kroatien hat so viele und tolle Möglichkeiten zum baden, das muss man nicht im Nationalpark machen.
Wanderwege
Die Wanderwege sind insgesamt 36 km lang, davon verlaufen 22 km direkt entlang der Seen.
Eigentlich sollte man sich zwei Tage Zeit für die Plitvicer Seen nehmen und nicht nur an die Instagram Hotspots rennen, 100 Selfies machen und an die Follower schicken. Es gibt zahlreiche Unterkünfte in der unmittelbaren Umgebung, unten habe ich einige aufgelistet. So könnte man an einem Tag die oberen Seen und am nächsten Tag die unteren Seen erkunden. Wir selbst waren auch nur an einem Tag dort, dafür aber wirklich den ganzen Tag.
Alle Wanderwege mit Zeitangaben findet ihr hier.
Seenlandschaft
Das Wasser der sogenannten unteren Seen schimmert in beeindruckenden smaragdgrünen- und Türkistönen. Immer mal wieder kommt ein Fischschwarm vorbei, riesige Baumstämme liegen unter Wasser und es ist wirklich glasklar. Wasser sucht sich seinen Weg, so entstehen gelegentlich neue Seen und die Uferlinien verändern sich.
Die wunderschönen Farben der 16 Seen sind auf Kalk zurückzuführen. Der Kalk lagert sich als weißer Schlamm auf dem Grund der Seen ab und reflektiert so das Sonnenlicht.
Wasserfälle
Mal plätschern sie vor sich hin, mal sind die Stege nass, weil es zu viel Wasser ist, mal sind sie unter den Brücken, mal über einem, einfach toll.
Durch die jahrelange Travertinbildung sind bis zu 50 m hohe Dämme gewachsen, die Seen stauen sich dahinter und stürzen als die Wasserfälle herab, die wir bewundern. Auch hier gilt der stetige Wandel, Wasserfälle verschwinden und treten an anderer Stelle wieder hervor.
Fauna und Flora
Abgesehen von den wunderschönen Seen und den tollen Wasserfällen solltet ihr euch auch die tollen Wälder ansehen. Dort gibt es uralte, bis zu 700 Jahre alte Tannen und Buchen. Mehr als 1200 verschieden Pflanzenarten sind hier zu Hause und Wölfe, Luchse und Braunbären soll es auch geben. Wir selbst haben die nicht gesehen, aber das ist auch gut so.
In dem Video könnt ihr euch einige Örtlichkeiten ansehen, Material hatte ich für zwei Stunden, aber das kann man ja niemanden zumuten.
Unterkünfte in der Umgebung
- Hotel Jezero * (mitten im Nationalpark, nur 300 m vom See Kozjak entfernt
- Holiday Park Fenomen Plitvice * (ca. 1 km zum Eingang 1)
- Mobile Homes Camping Plitvice * (ca. 3,5 km zum Eingang 1)
- PLITVICKA KUCA D * (ca. 3 km zum Eingang 2)
- Green lakes house * (ca. 5 km zum Eingang 1)
*(Affiliatelink/Werbelink) Für euch entsteht bei einer Buchung über den Link kein Nachteil, ich darf mich über eine kleine (sehr kleine) Provision freuen.
Kosten
Die Eintrittspreise sind saisonabhängig, wir haben Mitte September ca. 23 EUR pro Person bezahlt, die Fahrten mit dem Panoramazug und den Elektrobooten sind inklusive. Parkgebühren im September sind 10 Kuna pro Stunde. Wir konnten uns die Plätze aussuchen, aber ich glaube in der Hochsaison ist das ziemlich voll.
Sehr detaillierte Infos zu den Plitvicer Seen findet ihr zum Beispiel bei Jenny & Christian von „Unaufschiebbar“ oder Andreas und Danielle von „Reisewut“!
Fazit
Ich kann nur jedem empfehlen den Park zu besuchen, vielleicht nicht in der Hochsaison, aber ich glaube im Herbst ist es durch die vielen Farben sogar noch schöner. Mich persönlich würde das nochmal im Winter interessieren, gefrorene Wasserfälle haben schon was. Wer Fragen hat, bitte gern die Kommentarfunktion nutzen.
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