Wat Pho Bangkok
Es gibt unzählige Tempel in Bangkok, aber der Tempel des liegenden Buddhas ist einer der größten und ältesten Tempel in Bangkok. Ich wollte eigentlich nur diesen 46 Meter langen und 15 Meter hohen Buddha sehen. Hunderte andere Touristen natürlich auch. Der Buddha selbst liegt in einem gesonderten Gebäude auf der Tempelanlage. Für einen Besuch solltet ihr die frühen oder späteren Stunden bevorzugen, da es wie überall in Bangkok am Tage richtig voll sein kann. Vor dem Tempelgelände versuchen geschäftstüchtige Händler, euch noch Tücher oder Röcke zu verkaufen, die im Tempel bei Bedarf kostenlos zur Verfügung stehen.
So ganz konsequent ist man dort aber nicht mit den Bekleidungsvorschriften, ich musste mir das Zeug überwerfen (was ich auch komplett verstehe) und andere sind mit kurzen Tops und sehr knappen Hotpants unterwegs gewesen. Schuhe kann man in ein Regal stellen, oder eine Plastiktüte nehmen und diese dann mit sich rumtragen. Ich habe mich für die Plastiktüte entschieden, da mir meine Schuhe ein paar Tage vorher in Singapur schon abhandengekommen sind, ich hoffe, dass der Dieb/Diebin Fußpilz bekommen hat, nicht von mir, aber als Strafe.
Der eigentliche, aufgrund seiner Länge selten benutzte Name ist „Wat Phra Chetuphon Vimolmangklararm Rajwaramahaviharn“, jetzt kann man sich denken, warum er nur „Wat Pho“ genannt wird, oder? Der Wat Pho ist aus vergangenen Zeiten bekannt als Heilstätte und Apotheke, die in der Zeit Rama III. gegründet wurde. Außerdem befand sich im Wat Pho die erste öffentliche Volksuniversität Thailands, zu der alle Bürger ungeachtet ihrer Herkunft oder ihres Standes Zugang hatten. Heute befindet sich auf dem Gelände eine weltbekannte Schule für die Kunst der traditionellen Thai-Massage. Ihr könnte euch nach einem Rundgang dort also auch noch massieren lassen.
Warum liegt der Buddha eigentlich?
Da wir keine persönliche Führung hatten, musste ich mir das Wissen aus dem Internet ziehen. Er liegt, weil er sich vom ewigen Zyklus der Wiedergeburten befreit und ins Nirvana geht. Zu Ehren des 60.Geburtstages von König Bhumibol Adulyadey verzierten die Thailänder den Buddha mit ca. eine Million kleiner Goldplättchen. Vernünftige Fotos zu bekommen ist schon schwierig, da immer irgendwo ein Kopf dazwischen hängt. Ist ja eigentlich auch nicht der Sinn der Sache solche eine Anlage zu betreten, trotzdem versucht man es. Um den Buddha herum hängen zahlreiche Wandgemälde oder Teppiche, die Szenen aus dem Leben Buddhas darstellen.
Die Füße
Ich habe noch nie vor so riesigen Füßen gestanden, die sind schon beeindruckend. Sie sind ziseliert mit 108 glückverheißenden körperlichen Merkmalen Buddhas. Die Füße sind viereinhalb Meter lang und drei Meter hoch, die Arbeiten sind alle mit Perlmutt eingelegt. Die Symbole des rechten Fußes (Blumen, Tänzer, Elefanten und Tiger) finden sich spiegelverkehrt im linken Fuß wieder.
Analog zu den 108 Perlmutt-Einlegearbeiten in den Fußsohlen des Liegenden Buddha sind 108 Almosenschalen um die Statue herum aufgestellt. Es soll Glück bringen, in jede einzelne dieser Schalen 25 Satang zu werfen. Außerdem wird damit auch der Lebensunterhalt der Mönche gesichert. Man hört die ganze Zeit dieses Klickern beim Einwerfen, na ja, Glück kann schließlich jeder gebrauchen. Ein Baht (ca. 3 Cent) sind 100 Satang, es sind also wirklich sehr kleine Beträge, die in die Schalen wandern.
Tempelanlage
Wat Pho ist mit einer Fläche von 80000 m² einer der größten und ältesten buddhistischen Stätten in Bangkok und beherbergt mehr als eintausend Abbilder des Buddhas. Die Anlage ist weitläufig und trotz der zahlreichen Touristen findet man noch schattige Ecken ohne Menschen. Die vier mit bunten Fliesen dekorierten Chedi stellen die ersten vier Könige der Chakri-Dynastie dar. Diese Farbenpracht und Vielfältigkeit der Fliesen ist unglaublich.
Figuren
Diese riesigen Granitfiguren (angefangen bei Figuren aus der chinesischen Oper bis hin zu Marco Polo) kamen im 19. Jahrhundert an Bord chinesischer Dschunken nach Thailand. Man geht dann so durch und denkt gelegentlich, Hä, was hat denn so eine Figur auf einer Tempelanlage zu suchen? Aber spannend und abwechslungsreich ist es auf jeden Fall.
Manche Figuren sind überall mit Goldplättchen, als Zeichen der Hingabe und Verehrung, beklebt.
Auf dem Gelände verteilt gibt es überall kleine Steingärten im chinesischen Stil und Figuren mit Yoga Posen.
Adresse und Öffnungszeiten
2 Sanam Chai Rd, Phra Borom Maha Ratchawang, Phra Nakhon, Bangkok 10200, Thailand
Geöffnet ist der Tempel täglich von 8:30 Uhr-18:30 Uhr. Lasst euch nicht erzählen, dass es sich nicht mehr lohnt den Tempel am Nachmittag zu besuchen. Das ist Quatsch, die wollen euch nur ihre Routen verkaufen.
Der Tempel liegt in der Nähe des Königspalastes, ihr könnt ihn per Boot oder ganz herkömmlich mit dem Taxi erreichen. Ich persönlich finde ihn sehenswert, außerdem treten sich die Menschen dort nicht gegenseitig auf die Füße, da die Anlage doch recht groß ist.